Was sagen Ärzt:innen wirklich zur Ernährungsberatung?

Was sagen Ärzt:innen wirklich zur Ernährungsberatung?

Und was sind wirklich qualifizierte Fachkräfte der Ernährungsberatung?

1. Die Ausbildung: Ernährung ist in den meisten Studium ein Randthema

In Deutschland umfasst das Medizinstudium in einem kleinen Bestandteil Ernährungslehre im gesamten Studium (je nach Universität können die Stunden und umfang in den Klausuren sich unterscheiden). Zum Vergleich: Pharmakologie kommt auf mehrere hundert Stunden, und gilt als eine der Hauptbestandteile. Und das ist auch gut so Ärzte sind heute hoch spezifisch ausgebildet und studieren diverse Jahre um dann sogar Menschen Operieren zu dürfen, wie auch nach der Op Betreuung zu dürfen mit Medikamenten. Die Ausbildung hat den Ursprung bei Hippokrates.

Der Schwerpunkt von einem Arzt wie Hippokrates war jedoch Ernährungsberatungslastiger als bei den heutigen Ärzten. Deshalb fühlen sich die meisten Haus- und Fachärzt:innen (außer speziell weitergebildeten Ernährungsmediziner:innen) nicht kompetent oder auch Zeitlich nicht ausreichend Ausgestattet um persönlich individuelle Ernährungspläne zu erstellen.

Zu diesem Zeitpunk kommen Fachkräfte in eine Rolle die Ernährungsberatung besser und oder zeitumfangreicher gestalten zu können als der reguläre Hausarzt, ohne Interne Ernährungsberatung.

Ich möchte hiermit nochmal erwähnen ich berate seit meinem 17 Lebensjahr Menschen über Ernährung, angefangen im Fitnesstudio mit Kentnissen über die Abnahme, dann als Fitnesstudioleiter in der Tätigkeit Bluthochdruck und Co relevanter wurde bis heute zur Ernährungstherapie (Seit 2017 betreibe ich fokussiert nur Ernährungstherapie).

Jeden Monat lerne ich neue Aspekte der Ernährungsberatung und Therapie. Manchmal muss ich sogar annahmen meiner Dozenten von der Deutschen Hochschule (DHfPG) bewusst wieder ablernen um ein besser Ernährungsberater zu werden. 

Das Wissen entwickelt sich also unglaublich weiter.

2. Leitlinien: Wann Ärzt:innen Ernährungsberatung verordnen dürfen/ müssen

3. Was Ärzt:innen in der Praxis wirklich sagen – typische Aussagen

• „Ich darf Ihnen keine Diät empfehlen, die nicht leitliniengerecht ist. Sonst mache ich mich haftbar.“
• „Gehen Sie bitte zur/zum Ernährungsberater:in – ich habe dafür weder Zeit noch die Möglichkeit."
• „Bei Ihrem BMI von 34 und dem Diabetes bekommen Sie jetzt eine Verordnung für 6 × Ernährungsberatung.“

4. Die drei Ärzt:innen-Typen in der Ernährungsfrage

1. Der Vorsichtige (ca. 70 %) – hält sich 100 % an DGE und Leitlinien
2. Der Offene (ca. 25 %) – sagt privat, was er wirklich denkt, verordnet
3. Der Ernährungsmediziner:in (ca. grob geschäftzt 5 %) – hat +100-Stunden-Weiterbildung und darf tiefgehend beraten die Erkrankung mit spezifischen Ernährungsmedizin Plänen anleiten.
   * Häufig ist das Gehalt von einer Fachkraft die Ernährungsberater ist pro Stunde jedoch niedriger und so haben auch Ernährungsmediziner angestellte Fachkräfte der Ernährung die sich der Ernährungsberatung widmen.

Ernährungsberatung gesucht: So finden Sie qualifizierte Hilfe

Eine gute, seriöse "Ernährungstherapie" zu finden ist gar nicht so leicht.

Das Wichtigste in Kürze

• Jede:r kann eine qualifizierte Ernährungsberatung privat bezahlen und braucht nicht zuerst das Rezept vom Arzt
• Bei bestimmten Erkrankungen übernehmen Krankenkassen einen Teil der Kosten – meist nach ärztlicher Notwendigkeitsbescheinigung.
• Für reine Präventionskurse (z. B. Abnehmen ohne Krankheit) gibt es oft Zuschüsse bis 50–XXX € ohne ärztliche Verordnung, aber nur bei zertifizierten Kursen und Anbietern.

Prävention vs. Therapie – der große Unterschied

Ernährungsberatung als Präventionsmaßnahme (z. B. „Ich möchte gesünder essen und ein paar Kilo abnehmen“) → Keine ärztliche Bescheinigung nötig → Zuschuss nur bei zertifizierten Präventivkursen (§ 20 SGB V) 

Ernährungsberatung als Therapiemaßnahme (z. B. Diabetes, Adipositas mit Begleiterkrankungen, Krebs, Nierenerkrankungen, Mangelernährung etc.) → Ärztliche Notwendigkeitsbescheinigung erforderlich (einfach in der Praxis danach fragen) → Krankenkassen übernehmen meist 100–400 € (je nach Kasse), in seltenen Fällen mir sind Fälle von zusatzversicherung und dem Deutschprachigen Raum bekannt von Deutschen die bei der Helsana versichert sind inkl Zusatz über sogar +1000 euro erstattung.→In der Norm liegt der Eigenanteil bei 3-5 Terminen oft noch 50–350 € ohne Ernährungspläne und Co.

Die Qualifikation ist maßgeblich – woran erkennen Sie Seriosität?

Von den Krankenkassen anerkannte und erstattungsfähige Berufe (und damit die sicherste Wahl):

• Ernährungswissenschaftler:in MIT anerkannter Zusatzqualifikation und Mitgliedschaft in einem der großen Verbände
• Diätassistent:in (Ja Diätassistenten sind nicht nur Köche!)
• Ärzt:in mit Zusatzweiterbildung „Ernährungsmedizin“

Anerkannte Verbände und Suchportale Hier finden Sie nur geprüfte, anbieterunabhängige Fachkräfte, die keine Produkte verkaufen dürfen:

• E-Zert Plattform → www.e-zert.de
• Deutsche Gesellschaft für Ernährung – DGE (Berufsliste) → www.dge.de
• Verband der Diätassistenten – VDD → www.vdd.de
• BerufsVerband Oecotrophologie – VDOe → www.vdoe.de
• Verband für Ernährung und Diätetik – VFED → www.vfed.de
• QUETHEB (Qualitätsstandards) → www.quetheb.de

E-Zert ist dabei die jüngste Plattform und geht proaktiv auf Krankenhäuser und Institutionen zu.

Vorsicht vor

• „Staatlich geprüfte/r Ernährungsberater:in“ aus Fernkursen (meist nicht kassenanerkannt)
• Personen, die Nahrungsergänzungsmittel, Pulver, Tropfen etc. verkaufen

Checkliste: Die Ernährungsberatung seriös?

• Arbeitet die Person mit einer der o. g. Qualifikationen?
• Verkauft sie Produkte oder verdient sie Provision? (→ Nein = seriös)
• Gibt sie individuelle, auf Laborwerte und Vorerkrankungen abgestimmte Pläne?
• Verweist sie bei Bedarf an Ärzt:innen weiter?
• Ist sie in einem der großen Verbände gelistet?

Fazit: Ärzt:innen sind oft zurückhaltend, weil sie wenig Ernährung gelernt haben und sich an Leitlinien halten müssen. Für wirklich gute, individuelle und sichere Ernährungsberatung lohnt es sich, gezielt nach Ernährungswissenschaftlern die Bachelor oder Masterstudium haben mit Verbandszugehörigkeit zu suchen – dann haben Sie die beste Chance auf fundiert, neutral und (bei Krankheit) oft auch bezuschusst beraten zu werden.

LG

Neumann

Master Studium

DGE zugelassenes Studium der Ernährungsberatung

Stand: Dezember 2025